Tempelhof
Regelwerk prozessualer Strategien
Der Volksentscheid am 25. Mai 2014 verhindert den Bau von Gebäuden auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof, aber auch die Gestaltung der fehlenden Vernetzung des Gebietes mit den umliegenden Quartieren. Dieses Projekt war ein Beitrag im Wettbewerb Parklandschaft 2010 und entwickelte strategische Instrumente zur Prozessgestaltung für landschaftliche und urbane Qualitäten in Harmonie mit temporären Aktionen. Zum Zeitpunkt des Wettbewerbs war der Entwicklungsdruck in Berlin moderat.
Die über Jahrzehnte gebildeten Rückseiten, Restflächen und urbanen Versatzstücke des Randes vom ehemaligen Flugfeld sind das ungewollte Erbe der bekannten Marke „Flughafen Tempelhof“. Wenn es um die Entfaltung der Potenziale der eindrucksvollen Freifläche geht, dann kann dies über die Entwicklung und Vernetzung des Randes mit der bestehenden Stadt erreicht werden.
Ein am Kontext orientierter Schleifenweg durchwebt den Freiraum und verflechtet den bestehenden Rundweg mit den anliegenden Quartieren und der inneren Parklandschaft. Als landschaftlicher Rahmen schafft ein Waldsaum die gestalterische Stabilität für die zukünftige Entwicklung des gesamten Areals. Er nimmt Funktionen und Aktivitäten durch Flächenvorhaltungen auf und integriert diese als natürliche oder später urbane Lichtungen, je nach Nachfrage und Aktivitätsgrad. Als räumliches Grundgerüst wird der Wald als vegetabiler Hintergrund zum prozessualen Motor für das Tempelhofer Feld von morgen. So wird die historische Ebene mit einer zeitgenössischen Schicht überlagert, die sich verändern kann, und den zukünftigen variablen und unterschiedlichen Ansprüchen einer modernen Parklandschaft gerecht werden kann.
Landschaftsplanerischer Wettbewerb
Programm: Nachnutzung des 384 ha großen Flugfeldes Tempelhof als urbane Parklandschaft und Entwicklung eines Regelwerks prozessualer Strategien
Auslober: Land Berlin
Standort: Berlin-Tempelhof, DE
Jahr: 2010
Team: Joachim Schultz-Granberg, Felix Büttner, Philipp Quack
Partner: Hager Landschaft