Guxhagen

Wettbewerb Klosteranlage Breitenau

Die ehemalige Klosteranlage Breitenau ist das über Jahrhunderte gewachsene Resultat von An- und Umbauten, Abrissen und baulichen Ergänzungen – eine Geschichte voller Brüche. Kontinuierlich sind die Diskontinuitäten mit einer beeindruckenden räumlichen Vielfalt und landschaftlichem Reiz. Nun soll das Kloster Breitenau als Wohnquartier geöffnet werden: Die vorgeschlagenen Bau- und Umnutzungsmaßnahmen bilden ein Gefüge öffentlicher Freiräume und privater Rückzugsorte für ein inklusives Miteinander verschiedener NutzerInnen.

Benediktinerkloster, Arbeitshaus, Konzentrationslager, Gestapolager, Mädchenheim, Gedenkstätte – wie kann die räumliche Struktur dieses Bauensembles für zeitgemäße Wohnformen qualifiziert werden, ohne die öffentliche Nutzung als Gedenkstätte und Tagungsort zu kompromittieren?

Die bestehenden Gebäude, Höfe, Türme, Treppen, Mauern und Wege sind die geschichtlichen „Ablagerungen menschlicher Mühen“ unter verschiedenen Vorzeichen und Ideologien. Ein „Aufräumen“ im Sinne geometrischer Strenge und aufgesetzter Ordnung wäre der falsche Weg, denn die zufällig wirkende, oft versetzte, verdrehte und scheinbar ungeordnete Anordnung der Baukörper macht den Reiz und die Qualität der Klosteranlage aus. Der Masterplan bietet die Chance, das Bauensemble für gemischte Wohnformen und öffentliches Leben der Besucherströme zu öffnen. Die Parallelität von Wohnen und die Pflege der wechselvollen Geschichte des Ortes macht Gedenken zum Teil des Alltags und die Geschichte anschaulich.


Ideenwettbewerb Masterplanung Guxhagen-Breitenau


Programm: Weiterentwicklung der Gedenkstätte Kloster Breitenau als Wohnort, ca. 8 ha

Standort: Guxhagen, DE

Jahr: 2018

Auslober: Vitos-Kurhessen

Team: Joachim Schultz-Granberg, Therese Granberg, Daniel Heuermann


Eingangspavillon

Wohnquartier